Wir wissen, was wir tun sollten/müssten/könnten/wollen, sind uns klar, was zu tun ist. Motivation ist vorhanden, wir haben das Motiv vor Augen, aber da ist diese Blockade. So als fehle ein innerer Drang, ein Funke, oder wie immer wir dieses Etwas auch nennen, was uns dann schließlich handeln lässt.
Durch die Blockade durchgehen. Es zu tun trotz, oder vielleicht auch wegen der Blockade.
Die Überzeugung, wir bräuchten eine Inspiration bevor wir aktiv werden, hält uns auf unbestimmte Zeit in der Passivität fest. Wir sagen: „Ich fühle mich nicht danach.“ und tun nichts, bis wir uns dann irgendwann, irgendwie danach fühlen.
Im Englischen heißt es „I don‘t feel like it.“. Ich übersetze es mal auf folgende Art: „Ich fühle mich nicht so wie es.“ So als ob wir uns erst mit dem, was zu tun ist, identifizieren müssten.
Und genauso ist es.
Entweder wir haben uns gedanklich hinversetzt und sind dann bereit es zu tun, oder wir tun es und kommen auf diese Weise „rein“.
Inspiriert sein, Inspiration, „In-Spirit“, als ob ein Geist in uns gefahren sei oder erweckt wurde. Entweder gedanklich oder indem wir ihn durch unser Handeln aufleben lassen.
Motiviert sind wir schon, wir haben ein Motiv, denn wir wollen ja was tun. Es fehlt nur dieser Funke, dieser Drang, diese Energie oder wie immer man es auch nennen mag. Eine Initialzündung, die das Feuer in uns entfacht.
Kennen Sie den Ausspruch „Der Appetit kommt beim Essen“? Oder „Aller Anfang ist schwer“? „Hilf dir selbst, dann hilft dir Gott.“? Es gibt verschiedene Kalendersprüche, die alle das gleiche aussagen: Mach es! Tue es! Fang an!
Es geht nicht darum etwas abzuschließen, fertig zu machen, zu erledigen, sondern zu beginnen. Als stünden wir am Fuße einer Wendeltreppe, die wir Schritt für Schritt, Stufe für Stufe hinaufgehen. Und mit jedem Schritt kommen wir höher, heißt mehr und mehr in den Zustand des Flows. Jener Zustand in dem eine Aktivität in die andere übergeht und wir ganz im Tun aufgehen.
Wenn wir unsicher sind, wie wir starten sollen, weil die Aufgabe, das Ziel oder die Reihenfolge der einzelnen Schritte unklar ist, dann setzen wir nicht mal den Fuß auf die erste Stufe der Wendeltreppe.
Paralyse durch Analyse.
Hier hilft es, einfach irgendwas zu tun, was mit der Aufgabe zusammenhängt. Sobald wir aktiv werden und die Teilaufgabe X angehen, erkenne wir z.B. dass zur Bearbeitung dieser Aufgabe erstmal Y zu tun ist, und beim Fokus darauf, dass wir diese jedoch erst nach Aufgabe U angehen können. Und siehe da, wir wissen nun U->Y->X ist die richtige Reihenfolge.
Und da wir schon mal aktiv geworden sind - also schon auf der Wendeltreppe - sind wir bereit mit Aufgabe U zu starten. Und wenn diese erledigt ist, sind wir schon in Schwung und gehen fast automatisch noch die Teilaufgabe Y an, und danach X. Und bevor es uns bewusst ist, haben wir einige Dinge erledigt, sind ein gutes Stück vorwärts gekommen. Und dann fühlen wir uns, als hätten wir die Wendeltreppe erklommen, stünden auf dem Dach und genießten den schönen Ausblick: „Ja! Was für ein produktiver Tag!“
Fortschritt macht glücklich.
„Nun kenne ich die 9.999ste Art, wie es nicht funktioniert. Und ich habe gerade rausgefunden, was ein guter Sprengstoff ist.“ soll Edison gesagt haben, als ihm mal wieder das Labor um die Ohren flog.
Wenn man unter Erfolg Fortschritt versteht, dann ist Scheitern ebenfalls Erfolg. So kann man jedes Ergebnis als Erfolg ansehen. Wir fühlen uns frei, auch mal zu scheitern, denn wir wissen, dass dieses uns ebenfalls weiter bringt.
Anfangen, es einfach tun, irgendwas tun, durch die Blockade gehen, sich hinsetzen, und anfangen.
„Der Weg wird klarer, während du ihn gehst.“
„Das Ziel wird klarer, je näher du ihm kommst.“
„Machst du einen Schritt auf das Leben zu, so macht das Leben einen Schritt auf dich zu.“
Im NLP heißt es „Jeder Mensch hat alle nötigen Ressourcen in sich.“. Sich auf den Weg zu machen, zu starten, anzufangen, lässt uns diese Ressourcen spüren. So als würde durch den Akt des Handelns ein Licht in uns eingeschaltet, das uns unser Wissen, unsere Fähigkeiten, unsere Erfahrungen bewusst werden lässt.
Wir erleben die Fülle an Ressourcen, die uns zur Verfügung stehen. Auch der externen, in Form von anderen Menschen oder auch Google, die uns helfen können, durch Rat und Tat.
„Hilf dir selbst, dann hilft dir Gott“, oder Google.
Ich habe gelernt, dass wenn ich mich dazu zwinge irgendetwas zu tun, was mit einer bestimmten Aufgabe zusammenhängt, die Aufgabe gar nicht mehr so schwer oder groß erscheint, wie sie sich zuvor anfühlte.
Und wenn ich eine große Aufgabe aufteile und mit einem kleinen Schritt beginne, so erlebe ich jedesmal: „Hm, wenn ich den Schritt schon gemacht habe, kann ich den nächsten auch noch machen.“ Und so führt ein Schritt zum anderen, bis ich in eine Art Flow-Zustand gelange, wo eine Handlung zur nächsten führt, ohne dass ich sie bewusst initiiere. Und schon ist ein Teil eines Projektes erledigt, oder die Wohnung sauber und ordentlich. Und das nur weil ich mir sagte: „Ich lese jetzt die ToDo-Liste um eine Übersicht zu erhalten, sonst nichts.“ oder „Ich nehme den Staubwedel und säubere nur das Bücherregal.“ und damit anfing es zu tun.
Das Handeln an sich fördert die Inspiration, unsere Motivation aktiv zielgerichtet umzusetzen. Dies führt zu weiteren Handlungen, die dann wiederum die Inspiration in uns fördert, ... usw.
Spüren Sie doch mal hinein, wie es wäre, wenn Sie Inspiration als Belohnung des Handelns und nicht als dessen Vorraussetzung ansähen. Sind Sie dann nicht eher bereit aktiv zu werden?
An welche Situationen können Sie sich erinnern, wo Sie genau dieses erlebt haben, durch Ihr Handeln inspiriert wurden?
Was könnten Sie jetzt tun, womit könnten Sie jetzt beginnen, um Ihre Inspiration aufleben zu lassen und aktiv „rein“ zu kommen in den Flow-Zustand, sodass Sie heute voller Elan sagen können: „Wow. Was für ein produktiver Tag!“ ?