Jeder kennt ihn, den Begriff "Selbsterfüllende Prophezeihung". Wenn man stark genug an etwas glaubt, dass man davon ausgeht, dass es eintreten wird, dann tritt es auch ein. Im positiven wie im negativen Sinne.
"Ob du glaubst, du schaffst es oder ob du glaubst, du schaffst es nicht. Du hast meistens jedesmal Recht."
Henry Ford (u.a.)
Wenn man ständig die Überzeugung mit sich rum trägt, dass andere Menschen einem nie zuhören und sowieso nur kritisieren, dann erleben wir es auch. Sei es, weil wir unbewusst in einer Art kommunizieren (verbal und nonverbal), die dazu führt, dass uns andere nicht zuhören und kritisieren. Oder einfach nur um uns selbst (unbewusst) unsere Weltsicht zu bestätigen.
Vielleicht suchen wir uns auch genau die Menschen aus, die in unsere Weltsicht passen.
Wir schaffen (unbewusst) Situationen, die unsere inneren Überzeugungen stützen. Wer glaubt "Das Leben ist schwer", schafft es auch immer wieder, dass sein Leben schwer ist.
Wir nehmen die Welt wahr, durch unsere Sinne, und lassen in uns ein Abbild dieser Welt entstehen. Schließen wir die Augen, können wir in dieser inneren Welt spazieren gehen. Wir "wissen" wie sie funktioniert.
Und wir wünschen uns, dass die äußere, reale Welt sich weiterhin genauso verhält wie wir es entsprechend unserem inneren Weltbild gewohnt sind.
Damit die innere und die äußere Welt möglichst kongruent bleiben, wirken wir durch unsere Handlungen auf die äußere Welt ein, und kreieren ein äußeres Abbild unserer inneren Welt, das wir dann wieder über unsere Sinne wahrnehmen.
Ein Kreislauf: Wahrnehmung ist Kreation - Kreation ist Wahrnehmung.
"Was in meinem Geist ist, ist in meinem Leben.
Was in meinem Leben ist, ist in meinem Geist."
Arne Tietz
Es kann leicht passieren, dass wir in diesem bidirektional kausalen Wirkgefüge verloren gehen.
Schön, wenn das Innen und das Außen passen. Aber was, wenn nicht? Was wenn die Menschen, die Dinge, eben die Welt "da draußen" sich nicht so verhalten will, wie wir sie uns im eigenen Kopf zurechtgebaut haben?
Offenheit, Freiheit, Flexibilität
Sich darauf einlassen - beinahe schon davon auszugehen - dass die äußere Welt nicht (immer) so sein wird, wie wir es erwarten.
Und mal ehrlich: Wäre es nicht langweilig, wenn sich alles, immer genau so verhielte, wie wir es gewohnt sind? Wenn wir schon genau wüssten, wie jemand sich verhält, was jemand sagt, bevor dieser es sagt oder tut?
Wir brauchen Abwechslung. Und selbst wenn wir es nicht bewusst anstreben, ändern wir uns trotzdem. Wir werden älter. Wir schauen Fernsehen, gehen ins Internet, unterhalten uns mit Anderen.
Wir ändern uns durch die Interaktion mit der Außenwelt. Aber auch dann, wenn wir einen anderen Blickwinkel einnehmen. Also Gewohntes einmal anders machen oder es anders betrachten. Z.B. die Zähne mit der anderen Hand putzen. Mal einen Tag nicht Fernsehen schauen, die Zeitung lesen oder Facebook/Instagram/... verfolgen. Wir können auch überlegen, ob wir wirklich 20 mal am Tag die Emails prüfen oder alle 2 Minuten auf's Smartphone schauen müssen.
Kreieren Sie eine Änderung im Außen, indem Sie etwas ander(e)s machen, und beobachten Sie was passiert. Lassen Sie es zu, dass sich Ihre Weltsicht ändert.
Hinterfragen Sie Ihr bisheriges Weltbild, um so durch Änderung im Inneren, eine neue, andere Welt im Außen zu kreieren.
Wahrnehmung ist Kreation ist Wahrnehmung ist ...